Woran denkst du zu erst, wenn du an Yoga denkst?
Dehnen? Akrobatik? Sport? Entspannung?
Yoga steht für Harmonie und Einheit. Und wenn du in Indien jemanden fragst, ob er Yoga praktiziert, wird die Antwort fast immer JA sein. Gleichzeitig heißt das nicht, dass derjenige Sonnengrüße, Kopfstand oder andere Yogaübungen praktiziert. Yoga ist weit mehr als die bekannten Stellungen (Asanas). Das Hatha Yoga ist der bekannteste Yogaweg. Einer von 6.
Und das weiß ich auch erst, seit ich meine Ausbildung bei Yoga Vidya zur Yogalehrerin gemacht habe. Hier ein Überblick, was alles hinter YOGA steckt:
Die 6 Yogawege
Hatha Yoga
Kundalini Yoga
Raja Yoga
Jnana Yoga
Bhakti Yoga
Karma Yoga
1 Hatha bedeutet Anstrengung. Das HA steht dabei für die Sonne und das THA für den Mond. Die Sonne wirkt wärmend und aktivierend. Sie hilft uns, uns zu konzentrieren und in die Handlung zu kommen. Der Mond wirkt kühlend und regenerierend. Er hilft uns zu ruhen, entspannen und zu schlafen. Im Yoga wollen wir in den Ausgleich von beidem kommen. 90 Minuten Hatha Yoga sind dafür ideal. Es geht im Yoga also nicht so sehr darum sich zu verrenken. Vielmehr sollen die Energien in und ums wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Das ist das, warum du dich nach einer guten Yoga-Einheit energetisch super fühlst statt fix und fertig wie bei anderen Work outs. Yoga ist auch viel mehr "work IN" statt "work out".
Beim Hatha Yoga werden die Energien im Körper über die Atmung (Pranayama) und mit bestimmten Körperpositionen (Asanas) gelenkt. Auch die totale Entspannung (Shavasana) und Meditationen oder positive Affirmationen gehören dazu. Hatha Yoga geht aber auch über die Kursstunde hinaus mit deiner Ernährung weiter. Ernähre dich sattwig, was heißt gesund und ohne Leid zu verursachen.
Gehe gut mit deinem Körper um, damit er lange gesund bleibt und dir dient. Unser Körper ist der Tempel unserer Seele.
Heutzutage kümmern wir uns oft besser um unseren Vorgarten, als um unseren Körper. Der Vorgarten kann warten!
2 Raja Yoga. Während wir uns beim Hatha Yoga vordergründig um unseren Körper kümmern, gibt es auch einen Yoga Weg, der sich um unsere Psyche kümmert. Mit Raja Yoga, was für den Herrscher über unseren Geist steht, gehen wir in die Meditation, visualisieren, affirmieren, beobachten uns und üben uns in Achtsamkeit. Wir erkennen, dass wir mehr sind als unsere Gedanken.
Unser Geist ist wie ein Organ zu sehen, dem wir auch mal eine Pause gönnen dürfen. Einfach mal NICHT denken. Mir fällt das oft noch schwer, doch ich merke wie gut es mir tut, dass ich immer wieder dranbleibe, immer wieder rein finde. Am liebsten meditiere ich in Stille, finde Mantren aber auch super. Für den Anfang teste es gern mit dem Mantra „so ham“ was so viel heißt wie „ich bin“. Atme mit jedem SO ein und bei jedem HAM aus. Finde die für dich leichteste Meditationstechnik und teste sie mindestens 4-6 Wochen für 3-5 Minuten täglich. Steigere nur langsam. Hier ist es wichtiger, das jeden Tag zu tun, anstatt gleich ewig lang. Nach 4-6 Wochen wird es zu einer fest installierten Gewohnheit.
Das Ziel vom Raja Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist (Yogas Citta Vritti Nirodah).
3 Karma Yoga. Was tue ich und vor allem warum tue ich es? Beim Karma Yoga geht es um uneigennütziges Dienen. Ich trage die Verantwortung für meine Handlungen UND für mein Nichthandeln. Dass du verantwortlich bist für das was du tust, ist klar. Doch im Karma Yoga geht es auch um nicht getanes. Vielleicht hast du schon mal jemanden gesehen, der offensichtlich Hilfe brauchte und hast dann doch weggesehen oder bist einfach weiter gegangen? Das ist kein Karma Yoga. Ich denke da auch schnell an einige Regeln unserer Ersten-Hilfe: Wenn du jemandem helfen willst und dabei etwas „falsch“ machst, ist das nicht so eine Verfehlung wie aus Angst gar nichts zu tun. Die Motivation hinter unseren Taten ist dabei wichtiger, als das Ergebnis. Das ist natürlich kein Freispruch, wenn du schlechtes tust und es damit rechtfertigst, dass du es gut meintest. Mit dem Yoga der Tat, wie der Karma Yoga übersetzt wird, kannst du jeden Teil deines Lebens spiritualisieren.
4 Jnana Yoga. Wer bin ich? Was ist wahr und was ist unwahr? Was ist das, was bleibt? Jnana Yoga beschäftigt sich mit dem Wissen und der Philosophie. Studiere alte Schriften oder philosophiere. Aus 6 verschiedenen Sichtweisen (Darshanas) wird die Welt beleuchtet.
Das Ganze geschieht in 4 Schritten:
a) Hören (Informationen bekommen, heutzutage auch streamen, lesen,..)
b) Nachdenken (etwas wirklich verstehen wollen)
c) Meditation (Raja Yoga)
d) Umsetzung (Karma Yoga)
Klar ist schon mal: Ist dein Herz nicht beteiligt, bist du auf dem Holzweg.
5 Bhakti Yoga. Feiere das riesige Geschenk, deinen Körper und dein Sein zu haben. Es ist nicht selbstverständlich, dass du hier bist und gleichzeitig wärst du nicht hier, wenn du nicht hier sein solltest. Alle ist, wie es sein soll. Demut, Liebe, Hingabe – all das ist Bhakti Yoga. Erfreue dich an dir selbst und wandle Emotionen in Liebe um. Bhakti Yoga ist lebensbejahend. Singen, tanzen, der Schöpfung danken - all das gehört zum Bhakti Yoga.
6 Kundalini Yoga. Die fortgeschrittene Kundalini Technik gibt sehr viel Energie und geistige Klarheit. Im Kundalini Yoga geht es vor allem und den Einklang von Shiva und Shakti. Shiva steht für Bewusstsein und wird am unteren Ende der Wirbelsäule angesiedelt. Shakti steht für Lebenskraft und bezeichnet den Punkt zwischen den Augenbrauen. Um diese beiden zu vereinen, baut Kundalini Yoga auf Hatha Yoga auf. Mit Körperpositionen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), Mudras und Mantras. Es gibt hier reinigende Übungen, Übungen, die die Lebensenergie erhöhen oder die Chakras harmonisieren und öffnen.
Das war jetzt nur ein kurzer Überblick über die Yoga Philosophie. Eine ganz tolle Lebenseinstellung, wie ich finde.
(c) by Kerstin
ÜBER DIE AUTOREN
Kerstin Rehse
Als Vorbild möchte Kerstin Frauen, insbesondere Mütter inspirieren, die volle Verantwortung zu übernehmen und sich selbst an erste Stelle zu setzen. Das Beste kommt noch, heißt ihr Leitspruch.
Kerstin ist Mutter von 4 Kindern, Networkerin seit 2017, Leaderin der beyond ♥️ Heartfamily, Markenbotschafterin, Abenteurerin, Yogalehrerin (RYT500), Fitnesstrainerin, Holistic human design Coach (G4/6) und Holistische Gesundheitsberaterin.
Manfred P. Zinkgraff (Mani)
Mit mehr als 40 Jahren Praxiserfahrung, ist Manfred P. Zinkgraff ein "Praktiker", wie es nur noch Wenige gibt.
Sein Ziel ist es, so vielen Menschen wie möglich, Hoffnung, Mut und Zuversicht zu geben. Freiheit beginnt mit dem richtigen Job, lautet seine Kernaussage.
Hey, herzlich willkommen auf unserem Blog. Wir freuen uns, dich auf unserer Reise mitnehmen zu dürfen.
Viel Spaß und Freude beim lesen. Wir hoffen wir können dich etwas inspirieren, motivieren und vielleicht auch ein wenig faszinieren :)
Alles Liebe
Mani & Kerstin